Vor welchen Herausforderungen stehen Werkstätten für behinderte Menschen aktuell? Wie gut gelingt gesellschaftliche Teilhabe? Um diese und weitere Fragen ging es bei einem Besuch des Bundestagsabgeordneten Michael Gerdes und des Landtagsabgeordneten Thomas Göddertz (beide SPD) im Neubau der Rheinbabenwerkstatt der Diakonie, der im vergangenen Jahr eingeweiht wurde.
Die Rheinbabenwerkstatt bietet 287 anerkannte Plätze für Menschen mit vorrangig geistigen Behinderungen. „Das Spektrum reicht von Menschen mit schwersten und mehrfachen Behinderungen, die im Alltag sehr viel Assistenz benötigen bis hin zu denjenigen, die im allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können“, erklärte Arnd Schreiner, Geschäftsbereichsleiter der Bottroper Werkstätten. „Der Fachkräftemangel trägt dazu bei, dass es uns vermehrt gelingt, für unsere Werkstattbeschäftigten Arbeitsplätze in regulären Unternehmen zu finden.“
Bei einem Rundgang wird deutlich, wie vielfältig die Berufsfelder sind, in denen die Beschäftigten der Rheinbabenwerkstatt eingesetzt sind: von Fuhrpark und Lagerwirtschaft über Montage und Konfektionierung, Metallwerkstatt, Holzbearbeitung, Haustechnik, Hauswirtschaft und Kiosk, bis hin zum Kunstatelier „Freihand“. Die Produktionshallen sind hell und einladend, die Ausstattung auf dem allerneusten Stand. „Der Neubau der Rheinbabenwerkstatt ist ein echter Gewinn für alle, die hier beschäftigt sind“, fasste Thomas Göddertz seine Eindrücke zusammen.
„Ich bin beeindruckt von der Arbeit, die hier tagtäglich geleistet wird“, betonte auch Michael Gerdes, der im Bundestag seit vielen Jahren dem Ausschuss für Arbeit und Soziales angehört. „Auf der Bundesebene setzen wir uns dafür ein, Hürden abzubauen, damit mehr Menschen mit Behinderung im allgemeinen Arbeitsmarkt tätig sein können – wenn sie wollen und können. Es geht aber auch darum, die Teilhabemöglichkeiten von Menschen mit schweren Behinderungen weiter zu verbessern.“